Meer und Fluss
Ein Fluss fließt durch’s Land, transportiert Ware und Urlauber, ist in der Stadt Verkehrsmittel, Wirtschaftsfaktor und Erholung. Auf dem Land spendet er Tieren Wasser und ist erholsamer Rastplatz für uns Menschen. Sein Fließen entreißt unsere Gedanken dem Alltagsstress und träumt uns für eine kleine Ewigkeit zum fernen Meer
Flüsse erzählen: von ihrem Ursprung, Verlauf, ihrem Weg in die Meere. Vieles bleibt rätselhaft. Sie geben uns eine Ahnung von unermesslicher Zeit, von Bewegung und Veränderung, von Gleichmaß und Trubel, von Ruhe und Gelassenheit. Ein Fluss, schon ein Bach bergen schillernde Geheimnisse und laden ein zum genaueren Hinschauen, zu einem übergeordneten „eintauchen“.
Diese Facetten hält TH in unserer Zeit für enorm wichtig, um freundlich und friedlich miteinander umgehen zu können: mit den anderen Menschen und mit unserer Erde.
Flüsse sind Lebensader auf vielschichtige Weise. Sie spiegeln Schönheit und Verletzlichkeit in unserer Welt.
Durch menschliche Eingriffe, direkt und indirekt verlieren die Flüsse immer häufiger ihre lebensbringende Kraft. Auf der einen Seite stehen Lebewesen, auf der anderen Profit und damit Abfall und Gifte im Fluss und an seinen Ufern. Natur und Mensch konkurrieren im miteinander und gegeneinander: Natur versus Industrie & konventioneller Landwirtschaft.
Zartes und Hartes liegen nah beieinander.
Die Künstlerin liebt unsere Erde. Seit Kindertagen hält sie sich oft in der Natur, an Bächen und Flüssen auf. Mit immer größeren Augen registriert sie seit längerem die Hiobs-Botschaften der Medien: Dieselskandal, Fipronil, Vergüllung, Insektensterben, Trinkwasserverseuchung. Der Welterschöpfungstag 2017 war weltweit am 2. August erreicht. Deutschland jedoch hatte ihn bereits am 24. April ‚geschafft‘.
Deutschland als hochentwickeltes Land erreicht so früh sein Limit? Was für ein „Erreichen“ ist das? Ein Limit zu überschreiten, das Menschen in südlichen Kontinenten ihrer Lebensgrundlage beraubt? Respektlosigkeit scheint zu regieren. Fakten werden immer wieder negiert von Politik und Wirtschaft.
Wir Menschen sind unentrinnbar mit unserer Erde und ihrem Zustand verflochten. Chance und Verantwortung.
Vor diesem komplexen Hintergrund nähert sich die Künstlerin der Vielfalt ihrer unterschiedlichen Eindrücke und Erlebnisse in verschiedenen Techniken und Werkstoffen: Leinwand, Papier, Acryl, Glas, Holz. Es sind vorrangig „schöne“, oft farbenfrohe Bilder und Objekte, teils verträumt, zuweilen rätselhaft, mal realistisch, manchmal surrealistisch. Sie spiegeln die der Erde innewohnende Schönheit wieder. Die Schattenseiten verschweigt die Künstlerin nicht. Die harte sachliche Konfrontation gehöre allerdings ins Ressort von Wissenschaft und Journalismus.
Unsere Erde ist wundervoll – und für die gesamte Menschheit lebensnotwendig. Vor allem ist sie: wunderschön.
Die durch sie inspirierten Werke von TH berühren, laden ein zum Verweilen, zum Eintauchen, zum Träumen und Nachdenken.