Different Aspects of Africa

Tamara Hasselblatt (TH) setzt sich künstlerisch mit der Schönheit und der Respektlosigkeit in unserer Welt auseinander. Es sind Momente, Ereignisse, Begegnungen, die sie zutiefst berühren, erschüttern – und die in ihr zu Bildern werden.

Die Zerstörung unseres Planeten, der zweite Weltkrieg und der bis heute um sich greifende Rassismus, die bedrohte Natur, Gewalt und Zerstörung: Dies alles führt zu großem Leid.

Dabei empfindet die Künstlerin unsere Welt als unfassbar schön. Dies gilt es zu zeigen, um zu berühren und zu bewahren.

Berichte über Kindersoldaten in Afrika und entsetzliche Verbrechen an der Bevölkerung durch marodierende Milizen rüttelten TH vor vielen Jahren auf.

Der vibrierenden afrikanischen Musik und Kunst, der Farbenfreudigkeit und den köstlichen Nahrungsmitteln stellen sich Respektlosigkeit, rohe Gewalt und Zerstörung an die Seite:

Ein enormer Spannungsbogen.

Tamara Hasselblatts Kunstprojekt entstand.

 

Different Aspects Of Africa

Afrika hat große materielle und immaterielle Schätze: Düfte, unvergleichliches Licht, Farben, Musik, Seltene Erden, Gold, Coltan, Gewürze, Kaffee, wunderschöne, ganz unterschiedliche Landschaften, Tanz, Kulturen, seine Tiere.

Viele dieser Schätze Afrikas wecken Begehrlichkeiten, es gibt einen Kampf um diese Ressourcen.

All diese Facetten sind Inspirationsquelle für die Künstlerin.

 

Frauen

Die Tiere Afrikas nimmt Tamara Hasselblatt als Sinnbild einer der größten Kräfte in Afrika: Die Frauen. Frauen mit ihrem aufopfernden, selbstlosen Einsatz, ihrer Liebe.
Insbesondere die farbenfroh und teils expressiv gemalten Bilder mit Tiermüttern mit ihren Kindern machen dies bildlich greifbar. Künstlerisch verfremdet zeigt die Künstlerin in ihnen, was Frauen eigenen und sehr oft fremden Kindern spenden: fraglose Zuneigung, Aufnahme, Geborgenheit, Ausbildung, Liebe und Leben.

Konzept der Ausstellung

“Different Aspects of Africa” umfasst Gemälde und Glasarbeiten von Tamara Hasselblatt.

Ergänzt werden könnte die Kunstausstellung mit einer Dokumentation z.B. über die schwierige Situation von insbesondere Frauen und Kindern in krisengeschüttelten Regionen Afrikas.

Dieses Ausstellungskonzept ermöglicht es Besuchern, aus sehr unterschiedlichen Perspektiven auf diesen Themenkomplex zu schauen: emotionale Berührung durch Kunst einerseits – und Information andererseits.

Menschen werden von Kunst berührt und fühlen sich dadurch motiviert, bewusster zu handeln – und entsprechende Hilfsprojekte zu unterstützen.

Inspiration zu ihrem Kunst-Projekt “Different Aspects of Africa”

Durch persönliche Kontakte stieß Tamara Hasselblatt auf das Mutter-Kind-Projekt AFPD in Kisangani (DR Kongo). Frauen nehmen dort mehrfach traumatisierte Waisenkinder, darunter auch Kindersoldaten auf, geben ihnen ein neues Zuhause, Essen, eine Schulausbildung und psychologische Betreuung. Doch nicht zu bewältigende Auflagen seitens der Behörden gefährdeten Kisanga vor wenigen Jahren. Da wurde die Künstlerin aktiv: Sie malte Bilder und gab einen Teil Ihres Erlöses aus den Bildverkäufen an dieses Projekt. Zusammen mit der Hilfe anderer wurde es so gerettet, es gedeiht und wächst.

Nok – ein Ursprung afrikanischer Skulptur

Archäologen der Frankfurter Goethe-Universität entdeckten bei Ausgrabungen die mehr als 2000 Jahre alten Tonfiguren der nigerianischen Nok-Kultur. Die eindrucksvollen Skulpturen gehören zu den ersten großformatigen Plastiken des subsaharischen Afrika.

Im Städel in Frankfurt traten sie 2013/2014 expressiv ihren antiken Zeitgenossen entgegen. Tamara Hasselblatt war von den Nok-Figuren zutiefst beeindruckt, hielt sich tagelang in der Ausstellung auf und versank in den ausdrucksstarken Figuren aus Afrika. Sie fängt in ihren Bildern den Kontrast dieser so unterschiedlichen Kulturen ein und entwickelt einen Dialog zwischen Europäischer und Afrikanischer Antike.

© Tamara Hasselblatt